Ehrung für Verdienste um die Verkehrssicherheit

Text: Monika Schwill, Foto: VdM, Georg Strohbücker

Foto: VdM-Vorsitzender Werner Bicker überreicht Monika Schwill den Goldenen Dieselring, Foto: VdM/Georg Strohbücker

 

Das Telefon klingelt, am anderen Ende der Leitung meldet sich ein Herr Bicker und fragt, ob er mit Monika Schwill spreche. Ich bejahe dies. Er sei Vorsitzender des Verbandes der Motorjournalisten. Weiter führt er aus, dass mir in diesem Jahr der goldene Dieselring verliehen würde. Eine Ehrung für Personen, die sich besonders um die Verkehrssicherheit verdient gemacht haben. So authentisch und sympathisch der Herr Bicker mir auch erscheint bin ich nicht ganz sicher, ob ich nicht gerade auf den Arm genommen werde. Denn weder von dem Verband noch von einem Dieselring habe ich je etwas gehört.

Nach kurzem Googeln stellen sich mir jedoch die Nackenhaare senkrecht. Das Ganze gibt es wirklich, doch nun frage ich mich, ob da nicht eine Verwechslung vorliegt. Der Verband der Motorjournalisten ist ein offensichtlich sehr elitärer Kreis aus Journalisten der Mobilität, aber auch Hochkarätern aus Technik-Industrie, Forschung, Medizin und anderen sehr schlauen Menschen.

Endgültige Sicherheit ob einer Verwechslung gibt mir ein Blick in die Liste derer, an die der Dieselring seit 1955 (!) verliehen wurde. Lauter Menschen, die tatsächlich Meilensteine für die Verkehrssicherheit „gemeißelt“ haben. Es wimmelt von Titeln wie „Professor“, „Doktor“ und oft auch „Prof. Dr. Dr.“. Alles klar, ich bin raus.

Abermals ruft der Vorsitzende Herr Bicker an und nennt mir den 8. Juli in Magdeburg als Termin für die Verleihung. „Und Sie sind sicher, dass ich gemeint bin?“ frage ich immer noch ungläubig. Seine Antwort: „Definitiv sind Sie die zu Ehrende, Frau Schwill.“ Mein Herz schlägt bis zum Hals. Ich? Eine Auszeichnung? DIESE Auszeichnung?

Es ist so weit. Der abendlichen Verleihung geht eine Veranstaltung zum Thema „MEHRSicherheit für Motorradfahrer“ voraus, denn das Gros der Verbandmitglieder setzt sich aus Pkw-Profis zusammen. Ganz in Markus-Lanz-Manier hat man dazu Experten der Motorradbranche geladen, die das Thema mit Talkmaster Andreas Keßler (bekannt als der „Autopapst“) vor der Audienz des Verbandes erörtern. Keine Geringeren als Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, Kay Blanke, Pressesprecher von Louis, Achim Marten, Pressesprecher des IVM und per Liveschalte auch Stephan Maderner, Chefredakteur der Bike und Business sind dabei. Ach ja, ich durfte auch „mittalken“.

Nun der offizielle Festakt. Ich bin heilfroh, meine übliche Jeans und das MEHRSi-Shirt gegen ein dem Anlass entsprechendes Kleid getauscht zu haben. Denn wenn ich mich umgucke, bin ich keineswegs overdressed. Gegenüber der Tagesveranstaltung sind nun auch die Partner der Verbandmitglieder dabei. Man spürt, welchen Stellenwert dieses Event auch verbandsintern hat. Was mich nicht gerade ruhiger macht.

Vorstand Werner Bicker (ja, der Mann vom Telefon) eröffnet die Zeremonie und gibt an Dr. Christoph Klotzbach, CEO von Helmhersteller Schuberth weiter, der nun eine rund viertelstündige Laudatio auf mich hält. Ich schwanke ständig zwischen Ohnmachtsanfall, im Erdboden versinken und losflennen. Was haben die bloß alles über mich ausgegraben! Ich kann mit Lob ja eh nicht so gut umgehen, doch nun werde ich gefeiert.

Doch ich muss die Fassung bewahren. Denn nun wird mir der Ring samt einer Urkunde vom Vorstand und vorigen Dieselringträgern übergeben. Und, das kennt man ja aus Hollywood, werden auch hier ein paar Dankesworte erwartet. Nun ja, als wortkarg wird mich wohl niemand bezeichnen und so erzähle ich über die Geschichte von MEHRSi drauf los. Doch dann der Moment, an dem ich mich für die Verleihung bedanke. Ich hab‘ ‚nen Kloß im Hals und merke, wie sich die Tränen meinem Make-up nähern.

Im Laufe des Abends wird mir immer mehr bewusst, in welch elitären Kreis ich gerade aufgenommen wurde. Ich – ohne irgendeinen Titel unter so honoren Persönlichkeiten wie z.B. Dr. Ing. Anton Th. van Zanten, Entwickler und Erfinder des ESP, um stellvertretend nur Einen zu nennen. Ich werde noch einige Zeit benötigen, um das alles zu realisieren.

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